Eine Voraussetzung reicht zum Genuss dieser Platte: Lautstärke. Erst dann kriechen die aufgeknüpften Feedback-Stränge, die Leerstellen aus gedröhntem Matsch und der kraftvolle weiße Krach passend in die Gehörgänge. Erst dann erweisen sich die psychedelischen Untiefen und Kakophonien mit all ihren elektronischen Neuerungen als einnehmender Ausflug. Einmal quer durch die Rockgeschichte bis hin zum Morgen.
Markus Wiludda
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Sodom and Gomorrah? Marquis de Sade? Nun - der Hint zu »Les 120 journées de Sodome ou l'école du libertinage« führt auf die falsche Fährte. Oder doch nicht? Denn irgendwie wirkt dieser blubbernde und spritzende Hexenkessel mit Ingredienzen aus Schweiß, verräucherter Luft, sirrenden Gitarren, ineinander verzahnten Sequencer-Schleifen und einem hart arbeitenden Drummer doch recht infernalisch. Iggy Pop meets U2 meets Depeche Mode. Gefällt mir.
Peter Bickel
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»Knöpfchendreher« schimpften die schwitzenden Rocker diejenigen Musiker, die nur an den Filtern und Hüllkurven ihrer Analog-Synthies herumdrehten. 120 Days zeigt, dass beides geht: zuckende Menschen an den Keyboards und prügelnde Drummer, in sich versunkene Saiten-Egomanen und ein Sänger-Messias.
Leif Haugjord
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Wundervoll, die 80er sind wieder da! Zumindest das, was cool daran war: diese knorkigen, blubberigen Synthesizer, die Uffta-Drum-Machines und die Schmalzstreicher. Das Ganze ins 21. Jahrhundert katapultiert, postmodernisiert und aufgefettet - tolle Sache. Wenn doch nur Ådne Meisfjord nicht auch noch so singen würde wie vor 20 Jahren!
Sebastian Pantel
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