World Metal. Kosmopolis Sud
(2015, Indie Recordings -)
Was hat sich das durchgeknallte Duo Solefald aus Kristiansand dieses Mal ausgedacht? Eine avantgardistische Metal-Oper? Schon der Opener »World Music with Black Edges« verquirlt alles, was der Musikmarkt hergibt: Mehrstimmige Gesänge, heiße Trommelrhythmen, metallische Riffs, geröchelt-gefauchte Texte, Melodien die sowohl zum bangen als auch klatschen animieren, Flamenco-Gitarren – und Techno-Beats. »WORLD METAL. KOSMOPOLIS SUD«, die Scheibe für die sich die Norweger fünf Jahre Zeit ließen, hat’s in sich.
Noch abgedrehter als es die Ankündigungs-EP »NORRØNASONGEN. KOSMOPOLIS NORD« im vergangen Jahr erahnen ließ, wirbeln und schwurbeln die Sonnenuntergänger durch 51 Minuten. Stücke wie »Bububu Bad Beuys« verdienen schon alleine für die Wahl des Namens Respekt. Wenn sich dann die »Musik« aus minutenlangem Geschepper und hintergründigem Geschrei zu immer hektischerer Rhythmik und atemlos gehechelten Texten emporschraubt, dann kann sie nur aus der Feder von Cornelius von Jackhelln (Gesang, Gitarre, Bass) und Lars Are Nedland (Gesang, Keyboard, Schlagzeug) stammen. Irre, absolut irre, stoßen sie ihre Hörer mit den überlangen Stücken in einen abgründigen, abseitigen Klangkosmos.
Krass, das Jahr hat kaum angefangen, und schon liefern Solefald einen heißen Anwärter auf die Charts 2015. Hören! (nat)
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