Hyväile Minua PimeaTähti
(2011, Fonal Records FR76)
Kitzle mich, dunkler Stern! Wie sich das wohl anfühlen mag an nackten Fußsohlen? Eleanoora Rosenholm haben ihrem dritten Longlayer »HYVÄILE MINUA PIMEA TÄHTI« genau so benannt und setzen ihre Schauermär um eine fiktive mordende Hausfrau fort. Mit einem entschiedenen Schritt weg vom hinterhältig goutierbaren Pop des Erstlings und von den Elektronik-Experimenten des Zweitlings hin zu den ausufernd-experimentellen Songstrukturen des Progressive Rock. Und des anspruchsvollen Ambient-Kunstpop, voller krauser Stilbrüche und wilder Anspielungen. Zugänglich ist das nicht, aber aufregend, wenn das Trio aus Pori mühelos zwischen sakralen Gesängen, sphärischen Synthies, angejazzten Intermezzi und absurden Soundschnippseln hin- und wechselt. Man muss sich schon vertrauensvoll an die Hand nehmen und von Noora Tommilas naiv-starker Großmädchenstimme führen lassen. Wo sind wir hier bloß? Wollen wir das wirklich wissen?
Eleanoora Rosenholm führen uns gekonnt auf Abwege, bis die Füße immer tiefer im Moor versinken. In Klanglabyrinthe von geheimnisvoll-grausamer Schönheit. Die Welt der guten Feen ist nicht die Welt von Eleanoora Rosenholm. Die Drei schreiben den Soundtrack für manische Schübe, für überdimensionale Visionen, für unvernünftige Träumereien. Uns wird ganz blümerant, aber auf eine herausfordernde, unwiderstehliche Art. (emv)
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