Can Summer Last Forever
(2016, ICEA)
Dass der Sommer der Liebe leider, leider enden musste: Das ist eine Wahrheit, die man nicht gerne laut herausposaunt. Das tun auch Flora Cash nicht vor, die auf ihrer Mini-LP »CAN SUMMER LAST FOREVER« lieber in bittersüßen, grenzwertmelancholischen Gefühlen schwelgen. Und ganz dezent wie folkige, hippieske Blumenkinder klingen! Liebe in Zeiten des Internet sieht allerdings anders aus als im Jahre 1967 in Height-Ashbury: Die Schwedin Shpresa Lleshaj und der Amerikaner Cole Randall haben sich via Soundcloud kennengelernt. Die Zuneigung blühte via Skype auf. Inzwischen sind die beiden verheiratet, leben in Stockholm und zelebrieren zauberhafte Töne für all die Stunden, in denen die Schatten länger werden.
Das klingt wunderbar verhuscht, elegant entschleunigt und auf zarte Weise geheimnisvoll, wenn das Duo seine seine sehnsüchtigen Songs wie »Mezmer« eher dahinhaucht denn singt. Shprese klingt auf schwebenden Tracks wie »Nightmare« wie eine feenhafte Lolita. Ganz in Schwarz, natürlich. Es knispert und knuspert in Tracks wie dem weirdfolkig angehauchten »Atone«, als ob Flora Cash in der dunkleren Ecke des Märchenwaldes unterwegs seien. Zu diesen dunkelblauen Tönen wird das Seufzen zu einer sehr lustvollen Sache! (emv)
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