Providence
(2009, Fullsteam Records FS121)
Callisto machen mit »PROVIDENCE« musikalisch genau da weiter, wo sie mit »NOIR« aufgehört haben: Die Finnen schaffen eine düstere, melancholische Klangwelt mit viel Atmosphäre, eine, in der sich der Hörer völlig verlieren kann. Am Mikro gibt es allerdings eine Neuerung: Markus Myllykangas konzentriert sich (fast) ganz aufs Gitarrenspiel, nur gelegentlich unterstützt er im Hintergrund Jani Ala-Hukkala, den neuen Fronter. Janis Stimme schiebt sich leider manchmal hinter die Instrumente, wie in »Rule The Blood«. Auch wirkt sein Gesang im Mittelteil der Scheibe etwas zu eintönig.
Doch meist beweist das frischgebackene Sextett ein gutes Händchen für feine Arrangements und Stimmungen: Sanfte (Gitarren)Melodien treffen auf teils hitzige (Schlagzeug- oder Gesangs-)Ausbrüche. Jazz (»New Canaan«) vermischt sich mit Hardcore oder progressiven Parts, ein paar orientalische Sprenkel hier, ein paar Countrytupfen dort. Gesangspassagen werden immer wieder durch lange, besinnliche, rein instrumentale Phasen abgelöst. Wer es gerne 70 Minuten vielfältig aber konsequent trübsinnig mag, ist hiermit bestens bedient. (nat)
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