Rest At Worlds End
(2008, Rune Grammofon/Cargo RCD2081)
Es ist das dritte Album des formidablen Duos Humcrush mit Ståle Storløkken an den Tasten und Thomas Strønen an Drums und Knöpfchen. Die beiden haben längst einen Sound entwickelt, den man nach Sekunden erkennt: technoid, hoch präzise, verschroben. Und jetzt hat der Klang dazu noch eine Wärme entwickelt, die neu ist.
Immer noch zischen und klicken, rumpeln und treiben die Drums, bei denen analoge und elektronische Ebene derart verwoben sind, dass man sie nicht trennen kann. Immer noch spricht Strønen eine Rhythmussprache, die ebenso Melodie ist, aufgebaut aus allerlei »sounding devices«. Und immer noch klingen Storløkkens Synthesizer wie eine klingende Ausstellung zur Geschichte elektronischer Musik: erdig, nach alten SciFi-Filmen, nach Pioniergeist.
Neu ist, dass sich nun in die Insektenmusik eine Sehnsucht schleicht, die entfernt nach dem groflen, strahlenden Pathos der Supersilent-Improvisationen klingt – aufgestäubt in Partikel zwar, aber nichts desto trotz da. Diese großen Bögen überspannen all das kleine, so beängstigend präzise Gefrickel – und machen das bisher beste Humcrush-Album zu einem Stück Musik, die manchmal einfach nur schön ist. (sep)
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