Nur Eins
(2013, ILK/VME ILK211CD)
So ungewöhnlich und unerwartet wie das so reduzierte wie expressionistisch aufgeladene Cover und der Titel beeindruckt auch die Musik auf dem ersten Album des dänischen Trios. Busk trafen sich während des Studiums in Kopenhagen und haben seitdem viel miteinander gespielt. Vor allem Pianist Anders Filipsen überzeugte bereits mit mehreren Platten bei ILK Music, in unterschiedlichsten Konstellationen. Doch mit jedem neuen Pianotrio stellt sich die Frage: Was machen die anders als die vielen anderen, und wie können sie sich behaupten?
Busk machen vieles auf ihre sehr eigene Weise, einerseits rauh und reduziert, andererseits reich an ungewöhnlichen Richtungsänderungen. Mal vehement vorwärtstreibend, mal fragmentarisch, dann wieder meditativ und bilderreich, stets zwischen Unruhe und Harmonie wandelnd - »NUR EINS« ist eine kleine Wunderkiste an Vielseitigkeit, ein Showroom für die Fantasie der drei Mitglieder. Und doch bleiben sie ganz bei sich, überzeugen mit einer sehr eigenen Haltung, wie überhaupt ein großer Teil der Labelkolleg(inn)en bei ILK.
So bewegt »Transcendent« mit einer bedrückten gestrichenen Melodie, bald aufgeladen von dissonanten Pianofiguren, beharrlich, beunruhigend, und das Schlagzeug treibt diese Spannung zusätzlich und erst mit der Zeit merklich in die Höhe, bevor nach fünf Minuten ein Bruch zum ausgleichenden Miteinander eintritt. Nicht weniger eindringlich das folgende »Sprinkle«: hier treibt der monotone Bass hartnäckig die Spannung voran, während das Piano versucht, mit expressionistisch-hingeworfenen Bruchstücken dagegen anzukommen, bevor es am Ende wiederum in einem versöhnlichen Gespräch endet. Man kann man nur hoffen, dass Busk in absehbarer Zeit die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. (ijb)
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