Karokh [untitled album]
(2014, Loyal Label LLCD013)
Karokh ist eine experimentelle Rockband aus Oslo. Heißt es. Aber ach, was heißt das schon? »Rock« kennt man, Oslo auch — aber experimentell, damit lässt sich nicht hausieren gehen. Was bedauerlich ist für dieses Septett. Denn Karokh ergehen sich keineswegs in irgendwie gearteter sperrige Krachmacherei. Im Gegenteil: Ja, sie machen manches, vielleicht gar einiges anders als andere (d.h. andere Rockbands, andere experimentelle Gruppen), doch hört man unter dem »Avantgarde«-Label selten so frische, melodische, eingängige Musik. Perfekt also, dass Eivind Opvsik den jungen Menschen auf seinem Loyal Label die passende Bühne schenkt.
Karokh, 2010 gegründet, sind oder waren bislang Mitglieder in anderen Bands wie Skadedyr, Monkey Plot, Platform, Mongrel oder Ich Bin N!ntendo. Magnus Nergaard spielt Bass, Jan Gismervik Schlagzeug, Christian Winther Gitarre, Jonas Cambien verschiedene Synthesizers und E-Piano, Jan Hovland den Moog, Thomas Litleskare spielt Trompete, und die einzige Frau im Bunde, Ina Sagstuen, singt. Ein Schlüssel zu ihrem kreativen Erfolg liegt bereits in dieser eigenartigen Besetzung, ein zweiter in ihrer Ungezwungenheit, den Songs mutig eigene Identität zu verleihen, indem sie sich Einflüssen bedienen, wie es ihnen gefällt: Krautrock, New Wave, No-Wave, Indie und Noiserock und ein bisschen Improvisation — meist melodisch, streckenweise krachig, durchweg fantasievoll arrangiert: Einfach sehr gute Musik. Nicht mehr und nicht weniger. (ijb)
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