NORSKjazz.no
(2009, Ozella Music/In-Akustik OZ025CD)
Was hat den Seglem hier geritten? Eine Wette mit ein paar Kumpels, ob es ihm gelänge, mit »richtigen« Jazzern eine CD einzuspielen, die quasi im Schlaf Jan Garbarek auf dem Standstreifen überholt? Ist bei dessen CDs doch seit geraumer Zeit die spannendste Frage: noch langweiliger als die davor, oder schläft man eh schon zur Halbzeit ein?
Karl Seglem ist doch der wesentlich kraftvollere Saxofonist (auf Ziegenhörner verzichtet er völlig), zumindest erhofft man dies. Seine hier vorgetragenen Kompositionen bestehen allerdings auch nur aus ein paar wenigen Tönen, die zu einer einfachen, Folklore-basierten Melodie zusammen- schnurren sollen, wie bei Garbarek. Das klappt hier und da, auf Dauer löst sich der Spannungsbogen jedoch in Wohlge- fallen auf, wie bei Garbarek. Das Eple Trio, namentlich Andreas Ulvo (p), Sigurd Hole (b) und Jonas Howden Sjǿvaag (dr), kann nicht allzu viel retten. Musik zum Bügeln. (tjk)
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