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Tatort: Standbeleuchtete kleine Kellerbühne des Dortmunder FZWs Kein Wutorgien
Der ehemalige Postbote aus Oslo und seine zwei Mitstreiter sorgten mit dem Auftaktrumpler »Sheer Wonder« schnell für klare Verhältnisse schließlich sind die intim-reduzierten und nachhaltigen Songwriter-Miniaturen inzwischen Mangelware geworden. Robuste Folksongs, die subtil rocken und dennoch einen gehaltvollen Charme versprühen, haben die Macht auf seinem Werk »Children Of The New Brigade« übernommen, das es heute zum ersten Mal live auf Tour vorzustellen galt. St. Thomas eilte der Ruf voraus, er lebe unkontrollierbare Wutorgien auf der Bühne und totale Zusammenbrüche dahinter aus. Aber die Exzesse waren gestern, die Alkoholsucht ist in geregelte Bahnen gelenkt worden. Und so hielt sich der Tagesverbrauch mit zwei Flaschen Pils und einer halben Flasche Weißwein (erst aus dem Glas, später dann direkt in den Rachen) noch in Grenzen. Trinkfeste Hits
Die drei Norwegen hatten heute Lust zu rocken und keine Zeit für hängende Köpfe. Ob man melancholische Songs mag, wollten sie wissen. Ja, natürlich auch die. Aber davon gab es an diesem Abend unlängst nicht so viele Songwriter-Befindlichkeiten, die 14.344ste hatte schon im Vorprogramm der St. Thomas-Drummer Alexander Lindbäck alias »Seven Doors Hotel« abgeliefert. Heute standen die melodiebepackten, schnelleren Songs im Mittelpunkt: »Heroes Making Dinner« und natürlich der wahnsinnig eigenständige Titeltrack »Children Of The New Brigade« setzten Akzente in einem durchgängig packenden und stimmigen Set. Jemand Fragen?
Kurz vor den vier Zugaben (natürlich mit ihrem Überhit »Cornerman«) gab es dann noch eine Drum-Einlage auf einer Bierflasche, die doch besser hätte vorher geleert werden sollen ... Die Sympathiekärtchen schnellten trotzdem in die Luft, und den anschließenden Beifall hatten sich die skandinavischen Mannen mehr als verdient eine Stunde bester Unterhaltung an einem Montag Abend, was will man mehr? Dies hier sind die »Children Of The New Brigade« - mit tollen Liedern im Gepäck und ohne Schwermut und Depression. Zeit, sich einen Schritt wieder zurückzubewegen, um sich vor dem Trio standesgemäß verneigen zu können. © 2005 Text: Markus Wiludda, Fotos: Saint Thomas |
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