a-ha:
Time and Again – the Ultimate a-ha
( 2 CDs,
2016, Rhino /Warner 081227947200 )
Ob man »Take on me« irgendwann überdrüssig wird? Ob man je wieder eine zweite Hits-Kollektion von a-ha brauchen wird? Ob das norwegische Trio auch nach der zweiten Reunion wieder elf Jahre aktiv sein wird, bis zum nächsten groß verkündeten Bandende? Fragen, die in Anbetracht dieser neuerlichen Kompilation aufkommen. Der Überhit »Take on me« wird vermutlich auch noch in Jahrzehnten im Pop-Radio rauf und runter gespielt werden, und das zu recht. Darüber hinaus ist allerdings nicht anzunehmen, dass Menschen, die nicht explizit Fans von a-ha sind, dann noch weitere »Hits« kennen werden.
1991 erschien »Headlines and Deadlines – The Hits of a-ha«, mit dem Besten der ersten vier Alben. Da ist alles Wertvolle an Hits drauf, und dabei hätte man es belassen können, denn weitere Zusammenstellungen variierten diese 16 Songs nur wenig. Zum Zwanzigjährigen im April 2005 gab's »The Singles 1984|2004« mit 19 sowie »The Definitive Singles Collection« mit 17 Hits bis 2002(!). Und nach nur weiteren zwei Studio-CDs gab's zum Abschluss der zweiten Bandphase das Jubiläums-Album »25« mit restlos allen 33 (auch den Promo-)Singles und sechs weiteren Tracks, fast eine oftmals als »Anthologie« bezeichnete Sammelpackung.
Was also ist nach einem weiteren (zumal lauen) Reunion- und Comebackalbum zum nun 30. Bandjubiläum dazugekommen, das eine fünfte Kollektion rechtfertigen und attraktiv machen könnte? Unverblümt, man darf es geradezu sarkastisch lesen, gab man ihr gleich den Titel »TIME AND AGAIN«, zu deutsch »Wieder und wieder«. Nun, um die Käufer zu locken, gibt es nun neben den 19 ausgewählten Singles auf der ersten CD ausschließlich Remixes auf CD2: drei aus den Achtzigern, einer aus den Neunzigern (diese »previously unissued«) und ganze zehn (»previously issued«) aus den Jahren 2000 bis 2010. Als einziger Bonus lassen sich zwei okaye Neubearbeitungen der ersten beiden Hits »Take on me« und »The Sun always shines on TV« finden.
Also »ULTIMATE« ist diese Veröffentlichung bedauerlicherweise eindeutig nicht. Wem die Hits genügen, der nehme die 1991er CD (die man doch besser als 25th Anniversary Edition herausgebracht hätte), wer etwas tiefer ins Gesamtwerk eintauchen möchte, greife zu »25«. Die 16 Remixes sind fast komplett zum Vergessen, und, was man wirklich auch mal deutlich sagen muss: Sooo geniale Hitautoren sind a-ha nun wirklich nicht. Nach den drei großen Knallern vom ersten Album haben sie doch stets von diesem Jugenderfolg gezehrt. (Daher hier wohl auch das Jugendporträt als CD-Cover.) Zu viele von den wieder und wieder als »biggest hits« feilgebotenen Singles sind doch eigentlich eher schwache Songs. Ohne »Take on me« würde (jenseits von ergebenen Fans) kein Hahn nach halbgaren Liedern wie »Cry Wolf«, »Touchy!« oder dem schamlosen »Take on me«-Recycling »You are the one« krähen. Besser, man hört a-ha als feine Albumband und widmet sich »Scoundrel Days« oder »Minor Earth Major Sky«. Diese »Immer wieder«-Collections müssen ein Ende haben! (ijb)
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